FEBRUAR
Im Februar gings für mich zurück in der Heimat, für ein Praktikum. Auch wenn nur für kurze Zeit – als Studentin ist man ja immer irgendwie auf dem Sprung. Das ist es, was mein kleines Zuhause hier so perfekt macht: wohl wissend, dass der nächste Umzug bald wieder bevorsteht, bietet mir meine kleine Wohnung alles, was ich brauche. Es hat nämlich keinen Sinn, nur für kurze Zeit Möbel oder gewisse Alltagsgegenstände wie Kochutensilien zu kaufen.
Für einige Zeit werde ich also hier wohnen, bevor es wieder zurück in die gemeinsame Wohnung geht. Dies ist jetzt für mich das erste Mal, dass ich alleine lebe.
Hier ist alles da, was ich brauche: eine Garderobe mit viel Stauraum, eine großräumige, perfekt ausgestattete Küche, ein heller Wohnbereich wo sich sogar in den Wintermonaten die Sonne hin verirrt, und eine kuschelige Schlafecke mit noch mehr Stauraum.
Obwohl die gesamte Wohnung nur 33 m² groß ist, wirkt sie viel geräumiger. Die Einrichtung ermöglicht es, verschiedene Wohnbereiche zu schaffen, einen intimen Schlafbereich, einen offenen Wohnbereich, einen richtigen Eingangsbereich.
Normalerweise wohne ich in einer doppelt so großen Wohnung mit mehreren Zimmern, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mir etwas abgeht. Im Gegenteil, ich verbringe nicht unnötig viel Zeit mit Suchen und Herumräumen. Auch zu zweit lebt es sich hier sehr gut. Wenn mein Freund zu Besuch kommt, ist hier genug Platz für uns, genug Stauraum für unsere Koffer und Taschen, und sogar noch genug Platz um mit ein paar Leuten auf den Umzug anzustoßen.
Auch die Lage ist für mich ideal, in nur knapp fünfzehn Minuten bin ich mit dem Fahrrad auf der Arbeit. Unter dem überdachten Bereich bleibt bei Regen nicht nur der Fahrradsattel trocken, sondern es gibt dort auch eine für alle Bewohner zugängliche Mini-Fahrradwerkstatt mit Pumpe und Werkzeugen. Da man diese Dinge ohnehin nur hin und wieder benötigt, ist es von Vorteil, sie mit anderen zu teilen. Dies gilt auch für die gemeinsame Waschküche. Für mich alleine hätte ich weder den Platz in der Wohnung, noch das Geld für eine Ausstattung dieser Qualität.
Ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich mich hier sehr schnell eingelebt habe. Die Abende verbringe ich meistens mit einem guten Buch oder einem spannenden Film im Bett, die Wochenenden auf Entdeckungstouren im Bregenzer Wald. Das ist nämlich der nächste Vorteil einer kleinen Wohnung: Der Sonntagsputz nimmt viel weniger Zeit ein. Und auch auf den Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel kann ich mich gewöhnen.