Tobias, du beschäftigst dich bei Rhomberg Bau schon seit vielen Jahren mit Investitionsrechnungen und berätst potenzielle Investoren bei ihren Immobilienentscheidungen. Seit einiger Zeit ist nun das Trend Thema Micro-Wohnen auch bei uns in Österreich angekommen. Was ist bei der Investition in Micro Apartments anders als bei der Investition in größere Wohnungen?
Tobias Vonach: Wenn wir von Kleininvestoren sprechen, die nur in eine Einheit investieren, ist die absolute Investitionssumme niedriger. Man kann somit mit weniger Eigenkapital direkt in Immobilien investieren. Dies gilt natürlich genauso für den Mieter – er hat eine niedrigere absolute Miete zu zahlen. Umgelegt auf die reine Wohnfläche sind die Mieten als auch die Investitionskosten pro m² höher, da die gleichen Funktionen wie in einer großen Wohnung (Bad, Küche etc.) auf weniger Fläche verlagert werden.
Ein wesentlicher Unterschied ist auch, dass Micro Apartments für eine effiziente Nutzung und ein gutes Wohngefühl sehr durchdacht geplant sein müssen. Dies beinhaltet auch die Möblierung. Daher muss bei der Investition die wesentliche Möblierung mitberücksichtigt werden und nicht nur die Küche, wie es sonst üblich ist.
Was muss ein Investor im laufenden Betrieb beachten? Auf was muss er bei der Vermietung von Micro Apartments besonderes Augenmerk legen?
Tobias Vonach: In der Vermietung sehe ich keinen wesentlichen Unterschied zu üblichen Wohngebäuden. Er sollte darauf achten, ordentliche Mieter zu bekommen und sich vertraglich im Rahmen des Mietrechtsgesetzes zu bewegen.
Die Vermarktung ist aber sicherlich leichter, wenn der Investor Zusatznutzen für seine Mieter im Betrieb schafft. Sei dies durch WLAN in allen Einheiten, das Angebot eines Reinigungsdienstleisters auch das Apartment zu reinigen oder einen Allgemeinbereich, bei dem auch Treffen mit mehreren Freunden möglich sind.